Termine für Bau- und Spielkurse
Alamannenmuseum Ellwangen: (zwei Kurse)
- 5. + 6. April 2025
- 15. + 16. November
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Alamannenmuseum Vörstetten (bei Freiburg): (zwei Kurse)
- 31. Mai + 1. Juni 2025
- 10. + 11. Oktober 2025
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Wittelsbacher Schloss Friedberg (bei Augsburg): (zwei Kurse)
- 22. + 23. März 2025
- 8. + 9. November 2025
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vh Ulm: (zwei Kurse)
- 15. + 16. März 2025
- 27. + 28.September 2025
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Bajuwarenhof Kirchheim (bei München): (ein Kurs)
- 28. + 29. Juni 2025
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Kosten und Anmeldung
Baukurs: 320 € incl. Material und Kursbetreuung, zuzüglich 2 € pro Kunststoffsaite (optional)
Spielkurs (sinnvolle Ergänzung des Baukurses): 25 €
Lasergravur (optional, ca. 8 cm x 8 cm): 25 €
Anmeldung: vh-Kurs direkt bei der vh Ulm, alle anderen Kurse bei G.Daeges@web.de
weitere Veranstaltungen
Ausstellungseröffnung mit Konzert: internationaler Museumstag im Alamannenmuseum Vörstetten (bei Freiburg) am 18. Mai 2025
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Sie können mir gerne eine Nachricht schreiben, wenn Sie sich für einen Baukurs interessieren oder andere Fragen haben.
G.Daeges@web.de
Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zur frühmittelalterlichen Leier und zu meinen Kursen. Ganz unten gibt es eine Galerie, die ständig erweitert wird. Viel Freude beim Durchstöbern der Seite.
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Video: Baukurs + Musik auf Leier und Monochord
Raphael Ziemowski, Marlene Kreiter und Celina Wintersinger von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd drehten als Semesterarbeit einen kleinen Dokumentarfilm über meine Baukurse. Zu sehen und zu hören sind Details zur Bauweise, Musikbeispiele auf der 6-saitigen Leier mit Kunststoffsaiten und der 8-saitigen mit Stahlsaiten sowie Ausschnitte aus dem „Flug des Gletschervogels“, das wohl eines meiner schönsten Stücke für das Monochord ist.
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Kann man mit sechs Saiten Musik machen?
Musik hängt nicht von der saitenzahl ab, sondern von der kreativität der musikerin oder des musikers. Bei sechs Saiten gibt es keine falschen Töne, nur andere Melodien…
Diese Frage wird mir oft gestellt. Als Antwort spiele ich gerne das An Dro vor, das die Kursteilnehmer im Spielkurs lernen und das schnell zum Lieblingsstück werden kann. Bei mir ist es jedenfalls so, auch nach über 20 Jahren noch. (Notenheft „Alte Musik für die frühmittelalterliche Leier“ Nr. 5, weiter unten finden Sie die Noten und ein Hörbeispiel)
Die historisch belegte Spielweise (die linke Hand greift von hinten in die Saiten und die Finger dämpfen bestimmte Saiten ab, während mit der rechten Hand ein Plektron über die Saiten streicht, vgl. Bild von David in der Galerie „Eindrücke“) ist nur mit sechs Saiten möglich. Wenn die rechte Hand aber mit allen fünf Finger spielt, kann man auf sechs Saiten sehr schöne „keltische“ Musik machen. Es würde der Sache nicht gerecht werden, wenn man sagen würde, „sechs Saiten reichen aus“. Besser wäre „sechs Saiten sind sehr gut geeignet“ für keltische Musik. Die geringe Saitenzahl hat den Vorteil, dass auch Unerfahrene (sogar sogenannte „Unmusikalische“) einfache Melodien schnell lernen können und schon nach kurzer Zeit die besondere Qualität der keltischen Musik erleben können: wohlklingend und beruhigend.
In meinem Notenheft „Alte Musik für die frühmittelalterliche Leier“ gibt es auf 12 Seiten 35 Melodien, die mit sechs Tönen „auskommen“. Weitere Details erfahren Sie in meinem Spielkurs.
Sind acht Saiten immer besser als sechs?
wie schon gesagt: Musik hängt nicht von der saitenzahl ab,
Anfängern ohne musikalische Kenntnisse oder Personen, die möglichst nahe am Original bleiben wollen, empfehle ich immer die 6-saitige Leier. Aber es gibt auch gute Gründe für eine 8-saitige.
Schon als Kind war es mein Wunsch, eine keltische Harfe zu besitzen. Als junger Mann traf auf mich der Satz zu „Ich hatte die Zeit, aber kein Geld“. Wie bei vielen Menschen kehrte er sich dann um: Geld ja, aber keine Zeit mehr, vielleicht noch zum Bauen aber auf keinen Fall zum Erlernen des Instrumentes. In der 8-saitigen Leier fand ich einen schönen „Ersatz“. Einige Musikstücke des irischen Harfenspielers Turlough O’Carolan waren für die 8-saitige Leier bearbeitbar. Die Stücke sind nicht leicht, man muss sie üben, aber sie klingen nach irischer Harfenmusik.
Was weiß man über das Original?
Leierfund aus Oberflacht
Der Leierfund in Oberflacht (Schwäbische Alb) dient als Vorlage für meine Instrumente. Das Foto (https://bawue.museum-digital.de/singleimage.php?objektnum=522&imagenr=992) zeigt die erhaltenen Reste und eine Rekonstruktion von Rainer Thurau.
Das Instrument befand sich im sogenannten Sängergrab Nr. 31, das anhand von Baumringen auf das Jahr 610 datiert werden konnte. Wir können heute von Glück sagen, dass die Christianisierung noch nicht abgeschlossen war. So fand man neben einem Kreuz als christliches Symbol auch noch heidnische Grabbeigaben wie Waffen, Schmuck, Kleidung, Getränke, Speisen und eben die Leier. Der Tote sollte wohl beim neuen Gott und bei den alten Göttern (man weiß ja nie…) abgesichert sein bei seiner letzten Fahrt ins Jenseits. Einige Jahrzehnte später gab es keine heidnischen Bräuche mehr, der Tote hätte keine Leier mehr mitbekommen.
Die Instrumente aus dieser Zeit waren mit sechs Saiten bespannt, vermutlich mit Darmsaiten. Da es keine schriftlichen Überlieferungen gibt, wissen wir nicht, wie sie gestimmt waren und welche Musik auf ihnen gemacht wurde.
Die Vorstellung, dass der Stammesfürst bei Festen Geschichten und alte Lieder vortrug und sich dabei auf der Leier begleitete, dürfte nicht so falsch sein. In der Galerie „Eindrücke“ sieht man Julian Cuvilliez, wie er am Lagerfeuer eine schaurige Geschichte erzählt von Galliern, die sich den Römern zur Wehr setzten. Sie hatten keine Chance, das Meer färbte sich rot von ihrem Blut…
Der Baukurs
vorgefertigtes Material, viel handarbeit, sehr gutes Werkzeug, individuelle Betreuung
Schwierige Teile sind vorgefertigt, so dass der Bau des Instrumentes auf jeden Fall gelingt. Dadurch steht ausreichend Zeit zur Verfügung zur Gestaltung der Oberfläche. Die Arbeit wird erleichtert durch sehr gutes Werkzeug, mit dem nach einer kurzen Einweisung auch Anfänger gefahrlos arbeiten können. Am Schluss haben Sie „Ihr“ Instrument gebaut. Es ist sofort spielbereit.
Mögliche Leiertypen
Jochform, Saitenmaterial, Anzahl der Saiten
Jochform: Beim Originalfund vermutet man eine runde, einfache Biegung (helle Leier auf dem Foto). Die dunkle Leier hat ein geschwungenes Joch, das dem der Trossinger Leier ähnelt.
Saitenmaterial: Bei der „Standardausführung“ wird die Leier mit Stahlsaiten bespannt. Das gibt ihr einen silbrigen, obertonreichen Klang, vergleichbar mit dem einer keltischen Harfe. Der tiefste Ton ist das „kleine a“. Es gibt auch die Möglichkeit, sie mit Kunststoff-Gitarrensaiten zu beziehen. Viele Kursteilnehmer beschreiben den Klang als weicher im Vergleich zu den Stahlsaiten. Er dürfte dem Originalklang am nächsten kommen. Bei der 6-saitigen ist der tiefste Ton ebenfalls ein kleines a, bei der 8-saitigen ein kleines e.
Anzahl der Saiten: Im Laufe des ersten Kurstages müssen Sie sich entscheiden, ob Sie eine 6- oder eine 8-saitige Leier haben möchten. Ich bringe zu jedem Baukurs alle Leiertypen mit, so dass Sie sie ausprobieren und in Ruhe entscheiden können.
Der Spielkurs und Notenhefte
Leier stimmen, unterschiedliche Spielweisen, freies Spiel, Musizieren nach noten
So schön die Leier auch ist, sie ist zu schade, um sie nur an die Wand zu hängen. Daher gibt es im direkten Anschluss an den Baukurs einen Spielkurs. Sie lernen Ihr Instrument mit einem Stimmgerät oder einer Stimm-App zu stimmen und ich zeigen Ihnen unterschiedliche Spielweisen.
Das Heft „Alte Musik für die frühmittelalterliche Leier“ beginnt mit einfachen Spielstücken. Die Kursteilnehmer können erst einmal „ihre Finger sortieren“ und erkennen dann schnell, dass man diese Musik spielen kann, auch wenn man keine Noten lesen kann. Es sind ja nur sechs Töne…. Am Ende der ersten Seite steht schon das schöne „An Dro“, das weiter oben auf dieser Homepage abgedruckt und zu hören ist. Ich zeige auch, wie ich die 8-saitige Leier spiele.
Es gibt mit „Neue Musik für die frühmittelalterliche Leier“ noch ein weiteres Heft, allerdings nur für die 8-saitige Leier. „Farn im Wind“ beschreibt mit einigen Stücken Eindrücke und Phantasien, die sich bei einer morgentlichen Wanderung zu einer Burgruine einstellten. „Morgentau“, so könnte der Burgherr liebevoll seine Tochter genannt haben, wenn sie „wie ein Hauch“ an ihm vorbeitanzte… Das Heft enthält auch das schöne irische Segenslied „Möge die Straße uns zusammen führen“.
Beide Hefte sind unabhängig von einer Kursteilnahme erhältich bei http://www.fuenfraben.de/sub_2c.php?c=verlag.
Eindrücke
Aus meinen Baukursen und weiteres, die Galerie wird laufend erweitert.
Impressum
Georg Däges, Rohrweg 22, 89079 Ulm, +49 1512 308513
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